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So wird Geschichten schreiben kinderleicht!


Welche Fähigkeiten benötigt ein Kind, um eine Geschichte fehlerfrei und lesbar mit der Hand zu schreiben?

Kinder leiden immer mehr unter Schulstress und Burnout. Die Gründe dafür können vielseitig sein. Die Lösungen, die geplagten Eltern und leidenden Kindern angeboten werden, sind ebenso umfangreich: Meditationskurse, Mentaltraining und sogar Kaubonbons für mehr Leistungsfähigkeit. Es scheint so, als suche man ein Patentrezept, das schnell und ohne viel Aufwand wirkt.

Will man aber dem Stress wirklich entgegenwirken, dann muss man schon genauer hinsehen und das Problem an der Wurzel lösen. Stress entsteht, wenn das Kind die Anforderungen, die es in der Schule erbringen soll, nicht mehr erfüllen kann oder nicht mehr so erfüllen kann, ohne danach kraftlos und ausgelaugt zu sein. Um die schulischen Leistungen zu erbringen, müssen viele Faktoren passen. Vor allem muss aber das kindliche Gehirn dazu fähig sein, Informationen rasch, genau und mit so wenig Energieaufwand wie möglich zu verarbeiten, zu speichern und wiederzugeben. Dafür sind die Teilleistungen des Gehirns zuständig.

Welche Fähigkeiten benötigt also ein Kind, um eine Geschichte fehlerfrei und lesbar mit der Hand in sein Schulheft zu schreiben?

Jede Menge!

Eine gute Hand-Auge-Koordination braucht ein Kind beim Schreiben, um die Augenbewegungen mit der Handbewegung zu verbinden. Die Fein- und Grobmotorik muss so gut ausgebildet sein, dass die Hand fähig ist, das lesbar auf das Papier zu bringen, was das Kind sich visuell vorstellt. Das Auge muss dabei der Bewegung der Hand folgen können.

Die visuelle Differenzierung ist die Funktion, mit der das Gehirn eines Kindes Objekte, Buchstaben und Wörter nach visuellen Kriterien wie Form, Farbe, Muster, Größe oder Position unterscheiden kann. Schreibt ein Kind z.B. so, dass der Strich beim "n" zu lange ist, dann ist das "n" nur als "h" lesbar und somit kein "n" mehr.

Die Wahrnehmung der Raumlage ist wichtig, um zu erkennen, wo man sich selbst in Bezug auf Abstand, Lage und Position in einem Raum befindet, ob etwas oben oder unten, hinten oder vorne, recht oder links ist. Beim Schreiben mit Hand bedeutet das, dass das Kind auf einer Linie schreiben kann, genug Abstand zwischen den einzelnen Wörter lässt, den Platz, den es für ein Wort braucht, gut einschätzen kann und auch dazu fähig ist, die Buchstaben (je nach Groß- oder Kleinschreibung) in einer konstanten Größe zu schreiben.

Die visuelle Figurgrunddifferenzierung braucht ein Kind, wenn es von der Tafel oder einer anderen Quelle abschreiben soll. Sie ist die Fähigkeit, visuelle Objekte aus einem komplexen Hintergrund herauszufiltern. Beim Abschreiben muss ein Kind die einzelnen Buchstaben eines Wortes und die einzelnen Wörter eines Satzes aus einem Text herausfiltern und diese dann auf dem Papier wiedergeben, ohne einen Buchstaben oder ein Wort auszulassen.

Die Wahrnehmungskonstanz ist die Fähigkeit, einen Gegenstand, einen Buchstaben oder ein Wort auch dann zu erkennen, wenn es in anderer Form, Lage oder Farbe dargestellt ist. Sie ist wichtig, um einen Buchstaben oder Wort in verschiedenen Schriften erkennen zu können und um einen Text in Blockschrift in Schreibschrift wiedergeben zu können und umgekehrt.

Das visuelle Gedächtnis hilft dem Kind, Formen, Symbole, Buchstaben oder Wortbilder abzuspeichern und richtig wiederzugeben. Ein Kind muss sich merken können, wie die einzelnen Buchstaben oder gebräuchliche Wörter aussehen, um eine Geschichte richtig und fehlerfrei auf Papier zu bringen.

Die visuelle Serialität benötigt ein Kind, um sich Reihenfolgen von Gegenständen, Buchstaben, Wörtern oder Bewegungen merken und wiedergeben zu können. Buchstaben müssen in der richtigen Reihenfolge auf das Blatt geschrieben werden, damit das Wort richtig und lesbar ist. Eine schöne Geschichte braucht eine Reihe von klaren Sätzen, um einen Sinn zu ergeben.

Um eine Geschichte mit der Hand in ein Heft zu schreiben, benötigt ein Kind viele Fähigkeiten. Hat ein Kind in einem oder mehreren dieser Bereiche eine Schwäche, dann ist es kein Wunder, wenn es in der Schule überfordert ist. In dem Fall hilft dann auch kein Meditationskurs oder Kaubonbon für bessere Konzentration. Man kann nämlich noch so lange meditieren und sich selbst einreden, dass man perfekt Chinesisch spricht, ohne regelmäßiges Training wird man nämlich niemals Chinesisch können. Es ist darum wichtig, einem Kind gezielt dort zu helfen, wo es Unterstützung braucht. Dann sind Schulstress und Burnout bei Kindern bald Geschichte.

Wenn Sie Fragen haben oder vermuten, dass ihr Kind in einem der oben genannten Bereiche eine Schwäche aufweist, und Sie Ihrem Kind dabei helfen möchten, sich beim Schreiben leichter zu tun, dann können Sie mich gerne kontaktieren oder mir eine Nachricht schicken.


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